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24.-26. August 2000

Open Air Kino im Haus 23

Am letzten August-Wochenende ist es endlich wieder so weit, daß im romantischen Garten des auch als Busbude bekannten Haus 23 wieder die Leinwand aufflackert, um Euch zum Sommerausklang mit Klassikern der Filmgeschichte zu unterhalten. Ganz demokratisch nach dem Gesetz des Stärkeren hat die vereinsinterne Diskussion um die vorzuführenden Streifen zu der folgenden Auswahl geführt. Für die tatkräftige Unterstützung bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich beim OBENKINO. Am 02.09. begehen wir dann im SLOW und im Obenkino dessen und unseren eigenen 10. Geburtstag. 

 

 

Do., 24.08., 21 Uhr: ALEXIS SORBAS
USA/Griechenland 1964, Regie: Michael Cacoyannis, mit: Anthony Quinn,
Alan Bates, Irene Papas, Lil Kedrova, George Foundas u.a.

Basil, ein junger englischer Schriftsteller, hat von seinem Vater ein verlassenes Braunkohlebergwerk auf der Insel Kreta geerbt. Er entschließt sich, dorthin zu fahren und vor Ort einmal 'praktische Arbeit' zu leisten. In der Hafenkneipe lernt er den Makedonier Sorbas kennen, dessen ungestüme Vitalität und Emotionalität ihn faszinieren. Sorbas drängt sich Basil als Helfer auf und überredet ihn, das alte Bergwerk wieder in Betrieb zu nehmen. Die beiden werden Freunde. Doch Basils Begeisterung für das einfache Leben auf der Trauminsel weicht bald tiefer Betroffenheit. Eine französische Chansonette stirbt mit der Illusion, Sorbas werde sie heiraten. Eine junge Witwe, die sich Basil hingibt, wird Opfer eines grausamen Ehrenkodexes. Und das hoffnungslos veraltete Bergwerk verschlingt wegen Sorbas' abenteuerlicher Pläne das letzte Geld. Über alle Misserfolge und Schicksalsschläge helfen der Tanz des Sirtaki und eine bedingungslose Freundschaft hinweg. "Mit ausgezeichneten Darstellern und in kraftvollem Stil inszenierte Verfilmung eines Kazantzakis-Romans." (Lexikon des Internationalen Films) Auszeichnungen: Oscar 1964, Beste Nebendarstellerin: Lila Kederova, Beste Kameraführung SW: Walter Lassaly, Beste Ausstattung: Vassilis Fotopoulos.

 

Fr., 25.08., 21 Uhr: HAROLD & MAUDE
USA 1971, Regie: Hal Ashby, mit: Ruth Gordon, Bud Cort,
Vivian Pickles, Cyril Cusack, Charles Tyner u.a.

Harold, ein neurotischer junger Mann aus reichem Elternhaus, begehrt gegen die Normen einer Gesellschaft auf, die nur auf Anpassung und Unterwerfung trainiert scheint, indem er zum Schein Selbstmord auf fantasievolle und höchst eigenwillige Weise begeht, etwa durch Erhängen, Erschießen, Ertrinken und Erstechen. Einen hinzugezogenen Psychiater, einen Priester, seinen Onkel, ein hohes Tier beim Militär, und die fürchterlich 'normalen' Mädchen, die seine Mutter für ihn aussucht, kann er damit noch bluffen oder gar erschrecken, nicht jedoch seine Mutter. Diese reagiert nur noch gelangweilt und zeigt auch sonst kein Verständnis für das Verhalten ihres Sprösslings, der sich vom Tod so angezogen fühlt. Am liebsten geht Harold auf Beerdigungen; ein Sportwagen, das Geschenk von der Mutter, wird kurzerhand in einen Leichenwagen umfunktioniert. Auf einem seiner Friedhofsbesuche macht Harold die Bekanntschaft der 80-jährigen Maude, die in einem abgestellten Eisenbahnwaggon lebt und auf den Jungen agil, lebensbejahend und vor allem aufrichtig wirkt. Gemeinsam erleben sie Stunden des Glücks. Durch seine Liebe zu ihr findet Harold ins Leben zurück und kann sich auch nach dem Tod seiner Freundin behaupten.

 

Sa., 26.08., 21Uhr: BONNIE & CLYDE

USA 1967, Regie: Arthur Penn, mit: Warren Beatty, Faye Dunaway,
Gene Hackman, Estelle Parsons, Michael J. Pollard u.a.

Die authentische Geschichte eines berühmt gewordenen Gangsterpaares im amerikanischen Südwesten zur Zeit der großen Depression in den 20er Jahren: Clyde Barrow und seine Freundin Bonnie Parker, zwei einfache Leute aus der Provinz, erfüllen sich ihren uramerikanischen Traum von Freiheit und Reichtum, indem sie gemeinsam Autos stehlen, Banken ausrauben und mordend durch die Lande ziehen. Von den staatlichen Autoritäten gehasst und gnadenlos verfolgt, werden sie jedoch von großen Teilen des Volkes bewundert und sogar als Helden verehrt, zumal sie die kleinen Leute verschonen. Zu ihrem eigenen Mythos tragen sie kräftig bei, indem sie in der Presse stolz von ihren Taten berichten, Fotos und sogar Gedichte von sich an die Zeitungen schicken. Doch ihr Traum währt nicht lange. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei sind sie verwundet und ziehen sich in ein Versteck zurück. Sie werden jedoch denunziert und sterben unbewaffnet unter dem Kugelhagel von über 1000 Schüssen, die Polizisten in einem wahren Blutrausch auf sie abfeuern. Regisseur Arthur Penn entwickelte seine Außenseiter-Ballade zum Spiegelbild amerikanischen Bewusstseins in den 60er Jahren. Nostalgisch beschwor er in seinem ersten erfolgreichen Film den Mythos des 'guten Gangsters' und kritisierte ihn gleichzeitig.